Hildegards wichtigste Heilkräuter und ihre Anwendungen

Hildegards wichtigste Heilkräuter und ihre Anwendungen

Hier ein Überblick über einige der Kräuter, die Hildegard besonders geschätzt hat:

  1. Bertram (Anacyclus pyrethrum)
    Anwendung: Fördert die Verdauung, stärkt das Gehirn und reinigt das Blut.
    Hildegards Empfehlung: Täglich in kleinen Mengen einnehmen, z. B. über das Essen gestreut.
  2. Galgant (Alpinia officinarum)
    Anwendung: Bei Magenproblemen, Herzschwäche und zur allgemeinen Stärkung.
    Zitat von Hildegard: „Wer im Herzen Schmerzen hat und es innerlich schwach ist, der esse bald genug Galgant…“
  3. Quendel (Wilder Thymian – Thymus serpyllum)
    Anwendung: Atemwegserkrankungen, Erkältung, Verdauung, Frauenleiden.
    Besonderheit: Auch in der Küche als Gewürz genutzt, stärkt die Lebenskraft („viriditas“).
  4. Wermut (Artemisia absinthium)
    Anwendung: Entgiftung, Leberstärkung, Verdauungsförderung.
    Achtung: Nur in kleinen Mengen verwenden!
  5. Fenchel (Foeniculum vulgare)
    Anwendung: Krampflösend, bei Blähungen und Menstruationsbeschwerden.
    Zitat Hildegards: „Er macht den Menschen fröhlich.“
  6. Diptam (Dictamnus albus)
    Anwendung: Entgiftung, insbesondere bei Schwermetallen.
    Moderne Interpretation: Heute selten genutzt – bei der Anwendung ist Vorsicht geboten.
  7. Ysop (Hyssopus officinalis)
    Anwendung: Bei Husten, Heiserkeit, zur Reinigung von Körper und Seele.
    Hildegards Sicht: Reinigt das Blut und den Geist.
  8. Petersilie (Petroselinum crispum)
    Anwendung: Entwässernd, bei Nierenbeschwerden und Verdauungsproblemen.
    Tipp: Hildegard empfahl z. B. Petersilienwein für Frauenleiden.

Hildegards Philosophie: Heilen mit Maß und Seele

Was Hildegards Heilkunde besonders macht, ist ihr ganzheitlicher Blick: Körper, Geist und Seele gehören für sie untrennbar zusammen. Gesundheit entsteht durch das rechte Maß, gute Ernährung, Bewegung, Ausgeglichenheit – und das Vertrauen in die göttliche Ordnung. Ihre Pflanzenlehre ist also mehr als bloße Kräutermedizin – sie ist eine spirituelle Gesundheitslehre.

Fazit: Die zeitlose Kraft der Hildegard-Kräuter

Viele der von Hildegard empfohlenen Heilpflanzen finden auch heute noch Anwendung – in der Naturheilkunde, der Phytotherapie und in der Hildegard-Medizin. Ihre Lehren erinnern uns daran, dass Heilung aus der Natur kommt – aber ebenso aus der Achtsamkeit uns selbst gegenüber.

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