đż Dill â Der duftende Freund von Magen und Seele
đ± Allgemeines
Dill (Anethum graveolens) gehört zur Familie der DoldenblĂŒtler (Apiaceae) und ist eine alte Kulturpflanze, die seit Jahrtausenden in KĂŒchen und GĂ€rten geschĂ€tzt wird. Der Name âDillâ stammt vom altgermanischen Wort dilla oder dylla, was âberuhigenâ bedeutet â ein Hinweis auf seine traditionelle Anwendung bei Verdauungsbeschwerden und Koliken.
đ Vorkommen und Standort
Dill stammt ursprĂŒnglich aus dem Mittelmeerraum und Westasien, ist heute jedoch in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. In Mitteleuropa wĂ€chst er meist als einjĂ€hrige Kulturpflanze im Garten oder in verwilderter Form auf nĂ€hrstoffreichen, sonnigen RuderalflĂ€chen, Böschungen oder WegesrĂ€ndern.
Bevorzugte Standorte:
- Sonnig bis halbschattig
- DurchlÀssige, humose, eher trockene Böden
- WĂ€rmeliebend und frostempfindlich
đž Erkennung und Merkmale
Wuchsform:
Dill ist eine schlanke, buschige, einjÀhrige Pflanze, die bis zu 1 Meter hoch werden kann. Sein filigranes Erscheinungsbild erinnert an Fenchel oder wilde Möhren.
Erkennungsmerkmale:
- BlĂ€tter: Fein gefiedert, zart, hellgrĂŒn â oft als „dillartig“ beschrieben, typisch aromatisch
- BlĂŒten: Kleine, gelbliche BlĂŒten in flachen Dolden, blĂŒhend von Juni bis August
- Samen: Ovale, flache SpaltfrĂŒchte, grĂŒn-braun, mit starkem Duft

đż Arten und Sorten von Dill
Obwohl es botanisch nur eine Art gibt â Anethum graveolens â, unterscheidet man im Gartenbau verschiedene Sorten, die sich in Wuchshöhe, Blattmasse, Aroma und BlĂŒhzeitpunkt unterscheiden:
Sorte | Besonderheiten |
---|---|
‚Herkules‘ | Sehr wĂŒchsig, spĂ€tes Schossen, ideal fĂŒr BlĂ€tter |
‚Diana‘ | Kompakter Wuchs, gut fĂŒr Topfkultur |
‚Tetra‘ | Besonders viele BlĂ€tter, langsam blĂŒhend |
‚Fernleaf‘ | Zwergform, sehr gut fĂŒr Balkon und Blumentopf |
Wildform | Weniger buschig, intensives Aroma |
đ§Ș Inhaltsstoffe
Dill enthÀlt eine Vielzahl an wirksamen Substanzen:
- Ătherische Ăle (v.a. Carvon, Limonen, Dillapiol)
- Flavonoide (z.âŻB. KĂ€mpferol)
- Cumarine
- Gerbstoffe
- Vitamine: Vitamin C, A, B-Komplex
- Mineralstoffe: Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen
Die Samen enthalten eine höhere Konzentration Ă€therischer Ăle als die BlĂ€tter und gelten daher als besonders wirkstark.
đż Verwendbare Pflanzenteile
- BlĂ€tter (âDillkrautâ): Frisch oder getrocknet fĂŒr Speisen und Tees
- Samen: GewĂŒrz, Tee, Heilmittel
- BlĂŒten: Essbar, dekorativ in Salaten und KrĂ€uteressig
đ Anwendungen und Wirkung
đ§âđł Kulinarisch:
Dill ist aus der KĂŒche nicht wegzudenken:
- Klassiker zu Gurken, Fisch, Kartoffeln, Dips und JoghurtsoĂen
- Dillöl und Dillessig als AromatrÀger
- Samen als EinlegegewĂŒrz bei Gurken, KĂŒrbis oder Roter Bete
đ§ââïž Heilkundlich:
Dill ist ein traditionelles Heilkraut mit vielen Anwendungsbereichen:
Anwendung | Wirkung |
---|---|
Dilltee (aus Samen) | Beruhigt Magen und Darm, blÀhungslindernd |
Dillöl (Ă€uĂerlich) | Krampflösend, verdauungsfördernd |
Dill in der Stillzeit | Fördert die Milchbildung, beruhigt das Baby |
Dillbad (fĂŒr Babys) | Hilft bei Bauchweh und Schlafproblemen |
Dill als Einschlaftee | Mild beruhigend durch die Ă€therischen Ăle |
đŒ Verwechslung
Dill kann leicht mit Fenchel (Àhnliches Blattwerk, aber anisartiger Duft) oder Wilder Möhre verwechselt werden. Der typische dillartige Geruch ist jedoch ein klares Unterscheidungsmerkmal.
đ Anbau-Tipp
- Direktsaat ab Mitte April ins Freiland
- Nicht neben Fenchel pflanzen (Verkreuzungsgefahr)
- RegelmĂ€Ăig schneiden fördert buschiges Wachstum
đż Fazit
Dill ist ein duftender Begleiter aus der Pflanzenwelt, der mit seiner Heilkraft sanft den Bauch beruhigt, den Gaumen verwöhnt und selbst die kleinsten GemĂŒter zur Ruhe bringt. Ein grĂŒner VerbĂŒndeter, der mit Leichtigkeit und Heiterkeit durch Garten und KĂŒche tanzt â wie ein Sommerwind, der Heilung flĂŒstert.