Bohnenkraut – Das aromatische Würzkraut mit Heilkraft
Das Bohnenkraut ist weit mehr als nur eine Würze für deftige Speisen – es ist eine uralte Heilpflanze, deren Duft an sonnengetränkte Hänge erinnert und deren Inhaltsstoffe in Küche wie Hausapotheke ihren Platz finden. In diesem Artikel erfährst du alles über die verschiedenen Arten von Bohnenkraut, ihre Standortansprüche, die Erkennungsmerkmale, Inhaltsstoffe und die vielseitige Verwendung.
🌿 Arten von Bohnenkraut (Satureja spp.)
Die Gattung Satureja umfasst etwa 30 Arten. Die bekanntesten und am häufigsten verwendeten Bohnenkraut-Arten sind:
- Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis)
- Einjährig
- Feinere Blätter
- Mild-würziger, pfeffriger Geschmack
- Wird meist frisch oder getrocknet verwendet
- Winter-Bohnenkraut (Satureja montana)
- Mehrjährig und winterhart
- Etwas derber im Geschmack, leicht bitter
- Eher holziger Wuchs
- Beliebt in mediterranen Regionen
- Andere weniger bekannte Arten:
- Satureja thymbra (Zypernbohnenkraut)
- Satureja spinosa
- Satureja douglasii (Yerba Buena, Nordamerika)
🌱 Standort und Vorkommen
Bohnenkraut ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wächst aber auch gut in mitteleuropäischen Gärten.
- Sommer-Bohnenkraut gedeiht in humusreichen, lockeren Böden an sonnigen, geschützten Standorten.
- Winter-Bohnenkraut bevorzugt trockene, durchlässige und eher kalkhaltige Böden. Es wächst auch wild in Süd- und Südosteuropa an felsigen Hängen.
Beide Arten können im Garten oder im Topf kultiviert werden und sind bienenfreundlich.
🔍 Erkennung und Merkmale
Sommer-Bohnenkraut:
- Wuchshöhe: ca. 20–40 cm
- Stängel: dünn, leicht rötlich, aufrecht wachsend
- Blätter: lanzettlich, schmal, glatt, etwa 2 cm lang
- Blüten: blasslila bis rosa, erscheinen von Juli bis September
- Duft: pfeffrig, würzig, angenehm
Winter-Bohnenkraut:
- Wuchshöhe: bis 60 cm
- Stängel: verholzend an der Basis
- Blätter: härter, dunkelgrün, ebenfalls lanzettlich
- Blüten: weiß bis zartrosa
- Deutlich kräftigerer Duft und Geschmack

🧪 Inhaltsstoffe
Bohnenkraut enthält eine Fülle an wirksamen Inhaltsstoffen:
- Ätherische Öle (v.a. Carvacrol, Thymol, Pinen, Cymen)
- Gerbstoffe
- Flavonoide
- Bitterstoffe
- Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Calcium, Eisen
Diese Kombination macht das Kraut nicht nur zu einem geschätzten Küchenbegleiter, sondern auch zu einem kleinen Schatz in der Hausapotheke.
🥄 Verwendung in der Küche
Bohnenkraut ist ein echter Klassiker der deftigen Küche:
- Zu Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen, Erbsen – es verbessert die Verträglichkeit und mindert Blähungen
- In Suppen und Eintöpfen, besonders mit Kartoffeln, Fleisch oder Gemüse
- Als Würze für Fleischgerichte (z. B. Lamm, Hackfleisch, Geflügel)
- Für Kräuteressig oder Kräuterbutter
- Teezubereitung – frisch oder getrocknet
⚠️ Bohnenkraut sollte mitgekocht werden, da es so sein volles Aroma entfaltet.
🌼 Heilkundliche Verwendung
In der Volksmedizin wird Bohnenkraut seit der Antike verwendet. Die alten Römer schätzten es als Aphrodisiakum, heute nutzt man es vor allem für:
- Verdauung: Gegen Blähungen, Völlegefühl, Magenkrämpfe
- Husten und Atemwegserkrankungen: schleimlösend, entzündungshemmend
- Wundheilung: äußerlich als Umschlag bei Insektenstichen oder kleinen Hautverletzungen
- Antibakterielle Wirkung: durch die ätherischen Öle
🫖 Tee-Rezept bei Magenbeschwerden:
1 TL getrocknetes Bohnenkraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen, abseihen und schluckweise trinken.
🧙 Bohnenkraut in Volksglauben und Brauchtum
- Im Mittelalter galt es als schützendes Kraut gegen „böse Geister“ und wurde in Haus und Stall aufgehängt.
- Es wurde früher dem Liebestrank beigegeben – die aphrodisierende Wirkung ist historisch belegt, wenn auch wissenschaftlich umstritten.
🌞 Fazit
Ob im Garten, auf dem Balkon oder wild gesammelt – Bohnenkraut ist ein echter Alleskönner: Es bereichert unsere Speisen mit pfeffriger Würze, stärkt die Verdauung, heilt kleinere Beschwerden und bringt mediterrane Sonne in unsere Herzen. Ein duftender Gruß der Natur – würzig, heilend, kraftvoll.
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